03-23-2007, 02:52 PM
German scientist Mäder from the Kokugakuin University in Tokio who has been doing research for years on European and Japanese sword making techniques has analysed a Roman spatha and several early medieval Alemanni swords with a method he has learned from a Japanese swordsmiths called 'Kantei'. The method which apparently has been used scarcely in Europe research so far enables the analyst to 'read' the sword that is to find out when the sword was made and even by which smith it has been made.
So far Mäder has analysed 3 Alemanni swords from the Stuttgart National Musuem of Archaeology from the 6th to 8th century and is exalted by their quality: The swords were many times folded and the swordsmith had skillfully used different qualities of steel.
Most enthussiatic, though, he had been about a Roman spatha from the 4th century, which he found out was created from refined iron.
He comes to the conclusion that, contrary to a popular belief which helds early European blades in less favour than, say, the renowned Japanese swords, early European swordmaking was by no means backward. Mäder plans now to analyse further swords in cooperation with Empa, a Swiss-based institute for the material research.
If you have further information on his research, perhaps even from a scientific magazine, please post it here.
http://www.welt.de/wissenschaft/article ... uellt.html
So far Mäder has analysed 3 Alemanni swords from the Stuttgart National Musuem of Archaeology from the 6th to 8th century and is exalted by their quality: The swords were many times folded and the swordsmith had skillfully used different qualities of steel.
Most enthussiatic, though, he had been about a Roman spatha from the 4th century, which he found out was created from refined iron.
He comes to the conclusion that, contrary to a popular belief which helds early European blades in less favour than, say, the renowned Japanese swords, early European swordmaking was by no means backward. Mäder plans now to analyse further swords in cooperation with Empa, a Swiss-based institute for the material research.
If you have further information on his research, perhaps even from a scientific magazine, please post it here.
http://www.welt.de/wissenschaft/article ... uellt.html
Quote:22. März 2007, 17:24 Uhr
Materialforschung
Geheimnisse europäischer Schwertschmiedekunst enthüllt
Japanische Schwerter sind so berühmt wie die Samurai. Gefertigt aus tausendfach gefaltetem Stahl stellen sie historische europäische Schwerter angeblich in den Schatten. Verglichen hat die Schwerter bisher aber noch niemand. Handelt es sich also nur um einen Mythos? Ein Schwertforscher gibt jetzt Antworten - ausgerechnet mit Hilfe einer japanischen Schleiftechnik.
Japanische Schwerter gelten als die besten der Welt. Dazu beigetragen hat vor allem der Mythos um die wehrhaften Samurai. Über den Originalzustand frühgeschichtlicher Klingen aus Europa ist hingegen wenig bekannt. "Schwerter aus archäologischen Ausgrabungen sind meist nur noch Rostruinen", sagt der Schwertforscher Stefan Mäder. Die rostigen Klingen ließen kaum mehr Rückschlüsse auf Materialeigenschaften und Fertigungstechnik zu. Mäder gilt als Experte, er untersucht seit Jahren technologische und kulturelle Aspekte der Schwertherstellung in Europa und Japan. An der Kokugakuin Universität in Tokio hat er einen Lehrauftrag erhalten.
Mäder zufolge wurde in der westlichen Archäologie insbesondere der Schleiftechnik und Politur bisher zu wenig Beachtung geschenkt. In Japan hat sich dagegen über Jahrhunderte eine Methode der Schwertbegutachtung entwickelt, die "Kantei" genannt wird. Dabei wird die Klinge mit Schleifsteinen von immer feinerer Körnung geschliffen und in ein basisches Wasserbad getaucht. Auf diese Weise gibt die Klingenoberfläche nach und nach Informationen über Materialeigenschaften und Herstellung preis.
Japanische Politur gibt Auskunft
Mit Hilfe dieser Technik können japanische Schwertexperten die Klinge eines Schwertes „lesen“ – so können sie die Epoche datieren, aus der eine Klinge stammt und sogar den Schmied des Schwertes nennen. Die Methode hat allerdings einen Nachteil – sie liefert keine schnellen Antworten. Es dauertbis zu drei Wochen, um die gesamte Oberfläche einer Klinge zu bearbeiten. Für europäische Schwerter gelten andere Maßstäbe: Die Zuordnung zu Werkstattkreisen durch Begutachtung der Klingenoberfläche sei bisher undenkbar, sagt Mäder. Im Vergleich zur Kantei-Methode, bei der die gesamte Oberfläche untersucht wird, schneiden europäische Metallographen häufig nur kleine Proben aus einem Schwert.
Mäder hat die Kantei-Methode von dem japanischen Schwertpolierer Sasaki Takushi erlernt. Dann kehrte er nach Deutschland zurück, um ein Projekt zur Untersuchung von Klingenoberflächen europäischer Schwerter zu starten. Vom Archäologischen Nationalmuseum in Stuttgart erhielt er drei alemannische Schwertklingen aus dem 6. bis 8. Jahrhundert n. Chr. Mäder war begeistert: "Die Klingen zeigen einen komplexen Aufbau, der von höchster Handfertigkeit zeugt". Die Schmiede von einst hätten verschiedene Stahlqualitäten in einer Klinge vereinigt und mehrstufig gehärtet, wodurch kunstfertige Muster entstanden seien.
Europa war keineswegs hinterwäldlerisch
Am meisten überrascht war der Forscher von einer römischen Spatha aus dem 4. Jahrhundert n. Chr., dem bislang ältesten Untersuchungsobjekt aus Europa. Das Schwert ist aus fein raffiniertem Eisen aufgebaut. Raffinieren bedeutet, aus dem Eisen die Schlacke, Holzkohle und Gase zu entfernen. Das Eisen wird dabei umgefaltet - in eine Vielzahl von Lagen. Je besser raffiniert wurde, umso mehr Lagen weist das Eisen auf. Seine Analyse zeigt: Das frühgeschichtliche Europa war bezüglich der Schwertschmiedekunst keineswegs hinterwäldlerisch. "Es stimmt also nicht, dass unsere Schwerter aus schlecht raffiniertem Eisen bestehen. Ohne Kantei-Politur war einfach nicht erkennbar, dass europäische Schwerter weit mehr als nur ein Dutzend Lagen besitzen", sagt Mäder. Mäder will nun weitere Schwerter untersuchen und dabei mit der Empa, einer Forschungseinrichtung für Materialwissenschaften und Technologie mit Sitz in der Schweiz, zusammenarbeiten.
Denn zur Aufklärung der Herkunft europäischer Schwerter reicht die japanische Methode allein nicht aus, da über die herstellenden Schmiede kaum etwas bekannt ist. Um diese Lücke zu füllen, könnte die Kantei-Methode durch moderne Analysen ergänzt werden. An der Empa wurde beispielsweise das älteste Schwert Europas auf seine Eisenzusammensetzung untersucht. Es stammt aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. und wurde in einem Brandgrab in Singen gefunden. "Wir vergleichen die chemische Zusammensetzung des Eisens im Schwert mit verschiedenen Eisenlagerstätten", sagt Marianne Senn, Archäometallurgie-Expertin. "So können wir das Eisen, das zum Schmieden eines Schwertes verwendet wurde, einem bestimmten Herkunftsgebiet zuordnen. Die geografische Zuordnung erleichtert es, mit der Kantei-Methode Werkstattkreise für europäische Schwertklingen zu definieren."
Stefan (Literary references to the discussed topics are always appreciated.)